Halligallidrecksauherbsttour
2005 (Hamburg, Berlin, Berlin, Weinheim, Leipzig) | | |  | | |
Mal
wieder ist der Weihnachtsbraten im Backofen es ist endlich Zeit für einen
speziellen Tourbericht. Damit ich nicht zu viel tippen muß und um sich wiederholende
Floskeln zu vermeiden, hab ich 2 Gastschreiber gewinnen können. Einmal den
Michael aus Rödermark, der seine Eindrücke eines unserer Berlin Konzerte
schildert und weiterhin meine geliebte Anne, die es sich nicht nehmen ließ,
die turbulenten Ereignisse in Leipzig zu schildern. Noch nie hatten wir ein
so geballtes Konzertprogramm. 5 Konzerte in 7 Wochen sind für uns schon allerhand.
Klar, andere Bands machen das auf der linken Arschbacke in weniger als einer Woche,
aber sie sehen danach auch wie selbige aus. Für uns keine Option. Wir bleiben
bei unseren dünn gestreuten, aber dafür aufregenden Konzerte. Da
wir ja mittlerweile etwas auseinander wohnen (Paule,Wastel und Peter in Mainz,
Ole in Bremen und meiner einer in Mannheim) kam während der Tour auch eine
ansehnliche Zahl von gut 15000 km per Auto, 1200 km per Zug und 1200 Flugkilometer
zusammen. Den Zeppelinflug hab ich mal weggelassen und auch die 500m mit der Rheinfähre
Altrip sei nur am Rande erwähnt.
Diesmal gab es auch keine prominenten Toten wie bei den letzten
Konzerten , dafür aber ein astronomisches Großereignis, welches
mich sogar auf die Leserbriefseite der Fachzeitschrift "Sterne und Weltraum"
brachte. | | |
Los
ging es am 22. Oktober in der Hamburger Markthalle: | | |  Unser
Bremer Gitarrist Ole weist hier auf seine ureigene Art darauf hin, wie sehr
er Hamburg liebt (Die Farbe des Strahls kommt vom Astra Bier und nicht durch
die Bildbearbeitung!!!)
| Mal
wieder hatte Timo von Beer& Music zum Tanz geladen und wir sind seinem Ruf
gefolgt. Dieses mal freuten wir uns besonders auf ein wiedersehen mit den Herren
von den Lokalmatadoren, dessen Wege wir zuletzt vor ( boaahh ich glaub es nicht,
ich habe gerade im Konzertarchiv nachgeschaut) 11 Jahren gekreuzt hatten. | Schon
am Eingang zur Markthalle war Halligalli. Wir kamen gegen 20 Uhr an uns das
Festival war schon seit gut 3 Stunden am laufen, als wir Zeuge wurden wie die
ersten Alkoholleichen auf Sackkarren aus dem Laden grschoben wurden. Beeindruckend
war auch,daß es in Hamburg anscheinend üblich ist zuerst eine Flasche
Bier auf den Boden zu werfen und erst die zweite zu trinken. In einem Umkreis
von 500 Metern um die Markthalle war auf jeden Fall alles mit Glas und Bier übersät.
In der mit gut 1000 Leuten gut gefüllten Halle spielten an diesem Abend "Small
Town Riot", "Troopers", |  Paule
und Wastel in einer Hamburger Kneipe beim dummes Zeug labern |
 Lokalmatadore | "Volxsturm",
"Loikaemie", "Mark Foggo", "Lokalmatadore" und wir.
Nach freundlicher Begrüßung mit den Lokalmatadoren im Backstage und
ein paar Ausführungen über Pfalzwein und die besten Winzer um Bad Dürkheim
rum mit Bubba und Rommel prostete ich noch kurz Foggos ihrem Mark zu und zogen
dann zum nahen Hauptbahnhof um Ole abzuholen. Danach suchten und fanden wir eine
Kneipe mit Speisekarte, tranken und aßen ein wenig laberten viel dummes
Zeug und tranken und laberten noch mehr dummes Zeug. Gegen 22.30 |
| | |
Uhr
dotzten wir zur Halle zurück, um noch ein wenig den Bands zu lauschen. Bei
Loikaemie muß es wohl auf der Bühne etwas gerappelt haben und ein paar
verkloppte Fressen hat man im Publikum auch gesehen, das war aber denke ich dem
erhöhten Alkohol Konsum geschuldet. Lokalmatadore hatten den Laden fest im
Griff und wir hatten danach die undankbare Aufgabe um 00.30 den Rausschmeißer
zu |  Peter
und der Mob |
geben.
Die erste 3/4 Stunde war es ein sehr guter Gig, als ich dann allerdings anfing,
mich über den HSV und Sankt Pauli lustig zu machen, hat sich die Halle merklich
geleert und wir hatten eines unserer wenigen Konzerte bei denen keiner 'ne Zugabe
verlangte. Verstehen halt nicht alle Spaß, Hauptsache wir hatten unseren.
Nach der Show zogen wir
uns ins Hotel zurück und feierten noch ein wenig auf unserer Etage. Anne
und ich blieben noch einen Tag in Hamburg und verspeisten reichhaltige Fischgerichte. |
 SpringtOifel
nach dem Hamburggig (vlnr.):Ole, Peter, Olaf, Wastel, Paule
Die
nächsten 2 Konzerte führten uns am 3.-und 4.November
nach Berlin:
 Kindheitstrauma | Erstmals
in unserer Bandgeschichte hatten wir ein Doppelkonzert in einem Laden an 2 aufeinanderfolgenden
Abenden. Den ersten Abend beschreibe ich etwas knapper, da der Michael aus Rödermark
(extra von dort eingeflogen) für den Samstag einen Bericht beigefügt
hat) Ort des Verbrechens war die "Alte Feuerwache" in Berlin- Schöneweide
und ich mußte dieses mal ätzender weise alleine von Mannheim aus fahren,
da Anne an diesem Wochenende arbeiten mußte. Die anderen Herren machten
sich wie üblich halbwegs zeitgleich von Mainz und Bremen auf den Weg. Dank
meines Navigationssystems in meinem Auto, das mich fataler weise durch die komplette
Berliner Innenstadt lotste, kam ich etwas entnervt gegen 18 Uhr in Berlin an.
Den anderen ging es nicht besser, aber nach dem Soundcheck und den ersten 3 Bier
war die Last des Tages wie weggeblasen. Nach dem Aufbauen unseres Plattenstands,
zogen wir uns erstmal ins um die Ecke liegende, sehr schöne Hotel zurück
(Ich hatte sogar ein Zimmer mit Blick auf die Spree) und machten es uns auf den
hervorragenden Relaxsesseln gemütlich. Zu verabredetem Zeitpunkt ging es
aber wieder zurück in die Feuerwache. Unterstützung erhielten wir
an beiden Abenden von der Band "Kindheitstrauma" und den "Gumbles"
welche an diesem Abend ihre neue CD mit an Bord hatten. |
Als
wir zurück kamen, konnten wir gerade noch die letzten Takte von "Kindheitstrauma"
hören und bei den "Gumbles" konnten wir auch noch ein wenig mitwippen
und nebenbei noch viele alte Bekannte begrüßen. Nach den Gumbles zockten
wir unsere 2 Stunden und feierten mit dem feierfreudig Anwesenden einen fetten
Konzertabend. |  Gumbles |
 Gumbles | Nach
2 Stunden war unser Set vorbei und wir tranken noch bis in die Puppen, wankten
danach in unsere Hotelzimmer und pennten unseren Rausch aus. Am nächsten
Tag stand ein kleiner Trip in die Stadt an, der recht Ziel- und planlos verlief
und in einer Kneipe Namens "Schusterjunge" endete, in dem sich alte
Rotarmisten Hackbraten, Buletten (wobei ich keinen Unterschied feststellen konnten)
zu Gemüte führten. Eine Führung, durch die Berliner Bunkerunterwelt
welche uns Britta freundlicherweise anbot, mußten wir aus Zeitgründen
leider aufs nächste mal verschieben. Um 19 Uhr waren wir wieder im Hotel
zurück. Ich setzte mich recht unmotiviert auf meinen mittlerweile lieb gewordenen
Relaxsessel, knipste die Kiste an und kuckte das erste mal seit mindestens 15
Jahren länger als eine Stunde "Wetten das". Hauptgrund war das
die Sendung dieses mal aus Mannheim kam und die Außenwette am Wasserturm,
keine 400 m von Anne und meiner Wohnung stattfand. Wenn ich jetzt hier beim Tippen
aus dem Fenster schaue, hab ich sogar einen direkten Blick darauf. Anne, welche
ich so gerne bei mir gehabt hätte, erzählte mir Tags drauf das sie die
Sendung auch geschaut hat und die 200 Gitarristen Live von unserem Fenster aus
gehört hat. Um 21 Uhr trafen wir Toifel uns wie verabredet auf dem Hotelflur,
motivierten uns gegenseitig und gingen los zur Halle. Was dort dann geschah weis
nun Michael zu berichten: |
Beim
anhören der Doppel-Live-CD wünschte stets die Springtoifel selbst einmal Live
in Berlin zu erleben. So wollte ich mir den Auftritt im November 2005 nicht entgehen
lassen, obwohl bereits Ende des Monats ein weiterer Auftritt in Weinheim terminiert
ist. Von einer Freundin hatte ich etwas über 99 Euro Flüge mit der Lufthansa von
Frankfurt nach Berlin gehört. Da muß man sich allerdings zeitig drum kümmern.
Obwohl frühzeitig geplant, kam ich dann mit der Buchung fast doch noch zu spät
in die Gänge. Einen Tag zu lange gewartet und die Flüge für den Freitag waren
komplett weg. Konnte gerade noch für den Samstag- und Sonntagmittag Flüge zum
Sonderpreis ergattern. Die Suche nach einer Übernachtungsmöglichkeit gestaltete
sich schwieriger als erwartet. In ganz Schöneweide war lediglich ein Hotel zu
finden und das war dann sogar ausgebucht, obwohl ein Riesenkomplex. Über eine
Zimmervermittlung fand ich dann doch noch etwas in der Warschauer Straße. Das
bedeutete dann halt 4 Stationen mit der S-Bahn. Schmeckte mir zwar nicht ganz,
aber letztendlich war es dann doch gut so wie es gekommen war. Doch mehr dazu
später. Die Vorzeichen in der Woche vor dem Konzert waren leider weniger gut.
|  Paule
lacht gerne mal bei Oles Gitarrensolos |
 Ole
nicht! | Ausgerechnet
da war ich nach langer Zeit wieder mal am kränkeln. Am Donnertag Abend plagte
mich eine fiebrige Erkältung. Meine Frau hat sich in den letzten Jahren zu einer
kleinen Hexenmeisterin entwickelt. Mit ihren Kügelchen und Tropfen und Tees hat
sie mich tatsächlich wieder hin gekriegt. Freitag bin ich testweise arbeiten gegangen
und gegen Abend fühlte ich mich immer besser. |
Nach
Feierabend hatte ich richtig Hunger. Das hielt ich für ein gutes Zeichen. Meine
Frau hielt dies für die Möglichkeit den neuen Pizzalieferservice auszuprobieren.
Manchmal hat sie echt gute Ideen. Frau, Sohnemann und mir, mundete es vortrefflich.
Nach dem gesegneten Appetit hielt ich mich richtig fit für Berlin. Die Anreise
nach Berlin war problemlos. Das Flugzeug nicht übermäßig voll, |  SpringtOifel
in Berlin-Schöneweide |
 Es
ist nicht immer einfach sein Mikro zurück zu bekommen |
das gefiel mir. Irgendwie war es gleich bei der Ankunft
ein gutes Gefühl wieder einmal in Berlin zu sein, obwohl das Wetter nicht so schön
war wie zuvor in Frankfurt. Ein paar Stunden später war dann auch die Berliner
Luft von Sonnenstrahlen durchflutet. Erst einmal ins Hotel, doch dort konnte ich
leider noch nicht das Zimmer beziehen. |
Habe
an der Rezeption meinen Rucksack abgeben und bin zunächst nach Schöneweide um
zu sehen wo sich die Feuerwache befindet. Irgendwie scheint es, laut Internet,
noch eine zweite Feuerwache zu geben und so wollte ich zunächst klarstellen wo
sich die richtige Feuerwache befindet. Nachdem das geklärt war, habe ich nach
einer Kneipe Ausschau gehalten in der ich Fußball gucken kann. Am S-Bahnhof in
Schöneweide waren allerdings nur ein paar Dönerbuden zu finden die mit einem Premiereschild
gekennzeichnet waren. Also zunächst wieder zurück in die Warschauer Straße und
ins Hotel um mein Zimmer zu begutachten. Nachdem ich mit allem vertraut war, bin
ich erneut losgezogen um nach einer Kneipe mit Fußballübertragung Ausschau zu
halten. Zum Glück fand ich eine Lokalität gleich nach ein paar Metern. Es war
sogar noch ein Tisch frei mit freiem Blick auf den Fernseher. Sogleich kam gleich
eine Bedienung an, eine nette Berliner Dame und schon hatte ich mein Bier. Ach
ja, die Welt kann so schön sein.
|  Peter
und Paule "rocken" Berlin |
 Nette
junge Menschen treffen sich hier |
Die Eckkneipe war echt der Hammer, ein 03er kostete lediglich
1,30 Euro, draußen konnte man sich Würstchen für 1,50 Euro holen und die waren
sehr, sehr gut. Zwecks einer Grundlage holte ich mir eine Wurst. Mit Bier wurde
ich ebenfalls gut versorgt, sobald das Glas leer war, gab es gleich wieder ein
volles. Um nicht schon mit vollem Kopf in der Feuerwache zu erscheinen, orderte
ich zwischendurch immer mal einen Kaffee. Der war genau so wie ich ihn gerne trinke.
War letztendlich also doch gut in der Warschauer Straße zu landen. Nach den Kicks
bin ich zurück ins Hotel um mich für den Abend einzukleiden. Zwischendurch ein
wenig die Sonya Kraus geguckt und was "ihre" Gäste so von sich geben. Eine schöne
Einstimmung auf das weitere Geschehen. Der Eingang der Feuerwache war ja schwer
bewacht. Irgendwie schaffte ich es den Wächterinnen und Wächtern mit einem Spruch
ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern. Nachdem
der Sicherungsgürtel passiert war, wurde ich schon von drei Herren erwartet. "Da
ist er ja, unser Rödermärker!" Noch ein paar Scherze auf meine Kosten, so sind
sie halt, die Berliner, und ab ging es in den Saal.Irgendwo war auf der Homepage
von 400 Leuten die Rede, daran mußte ich gleich beim Betreten |
denken.Ich
fragte mich wo sie die alle hinpacken wollen. Erstmal den Weg zum Bierstand ausgekundschaftet
und die weiteren Gegebenheiten. An einen Pfosten fiel mir ein Zettel ins Auge
über den geplanten Ablauf des Abends. Es sah nach einem langen Abend aus. Ich
suchte mir eine Stelle an der ich alles gut überblicken konnte und die Gestalten
in Augenschein nehmen die so den Raum betreten. Waren |
 Unser
größter Fan? |
überraschend
viele vom weiblichen Geschlecht dabei. Eine Dame fiel mir besonders auf. Irrsinnig
hübsch, kurze, schwarze Haare, eine klasse Frisur, eine Hose, die ihre langen
Beine genau betonte. Habe in diesen Tagen den Roman "Katzenmenschen" gelesen.
Das Mädchen sah genau so aus wie ich mir die Irena aus dem Roman vorstelle. Wäre
ich Filmproduzent und suchte jemand für die Rolle der Irena, an diesem Abend hätte
ich sie gefunden. Es ging zeitig los mit der ersten Band, Kindheitstrauma.Ist
nicht einfach den Anfang zu machen, gerade zu einem Zeitpunkt wo sich der Saal
noch füllt. Aber die Jungs haben ihre Sache ganz gut gemacht. Nur der Sänger kam
mir etwas schüchtern vor. So war ich ein wenig überrascht als mir der Gitarrist
später beim pinkeln berichtete, daß es die Band bereits seit 5 Jahren gibt.
Wie man ein Publikum für sich einnimmt zeigte wenig später der Sänger der Gumbles.
Der Bursche hatte das Volk gut im Griff. Insgesamt gefiel mit der Auftritt der
Gumbles sehr gut. Die Burschen schienen recht viele Anhänger mitgebracht zu haben.
Jedenfalls tobten vorne einige mit entsprechenden T-Shirts herum. |  Roter
Knorze vom Singen. Olaf |
Insgesamt
kamen die Gumbles recht gut an. Jedenfalls stieg die Stimmung beträchtlich. Den
Zeitpunkt weiß ich nicht mehr genau, als ich mit einem Bier vom Tresen zurück
kam, stand da plötzlich Ole. Ich fragte nach Olaf und so kamen wir ins Gespräch.
Ein junger Mann mit einem Mainz05 Trikot gesellte sich noch zu uns und so hielten
wir einen lockeren Plausch. |  4
Herren singen |
Muss
noch vor dem Auftritt der Gumbles gewesen sein, denn als die Jungs loslegten,
war es etwas schwierig die Unterhaltung weiter zu führen. Weil ich nicht wusste,
ob es mit Berlin klappt, hatte ich dieses Mal keine Getränke dabei. Vor dem Abflug
fand ich eine Ausgabe von "USA Today" mit einem Artikel über Johnny Cash. Eine
Ausgabe nahm ich für die Springtoifel mit, worüber sich Ole sehr freute. Er hat
das Exemplar gleich eingesackt. Anschließend fachsimpelten wir ein wenig über
den guten, alten Johnny. Jedenfalls soweit mir das möglich ist. Bin schließlich
kein richtiger Johnny Cash Experte. Habe mir aber kürzlich erst eine CD von ihm
zugelegt und die ist echt der Hammer. Werde mich künftig wohl noch mehr mit ihm
befassen. Nach einem Weilchen stieß Olaf zu uns. Begrüßung und ein kurzer Plausch,
so gut es halt vor einem Auftritt geht. Während sich die Springtoifel auf ihren
Auftritt vorbereiteten, suchte ich eine Ablage für meine Jacke. Langsam wurde
es richtig warm. Links neben der Bühne fand ich einen schönen Platz und im vorderen
Bereich der Bühne eine Stelle wo ich mich während des Konzertes aufhalten konnte.
Bin halt etwas kleiner als der Durchschnitt. Wenn die Jungs dann mit ihren Armen
rudern sind sie auf meiner Nasenhöhe. Das ist ein merkwürdiges Gefühl. Während
des Gigs der Gumbles gab es bereits eine Schlägerei zwischen einem Punk und einem
Skin. Es waren also nicht alle Anwesenden locker drauf. Da war der Pfosten ganz
praktisch, der den Rücken frei hielt. Aber zum Glück hatten sich die Gemüter wieder
beruhigt. Jedenfalls ist mir beim Springtoifelkonzert kein weiteres unschönes
Vorkommnis aufgefallen. |  Der
Tatort |
 Ole
und Olaf auf den Knien | Ich
weiß nicht wann genau, ich trage keine Uhr, jedenfalls ging es endlich los mit
der Halligalli Drecksau Party. Und wie es losging. Im Vorfeld fragte ich mich
welche Lieder ich zu hören bekomme. Freitag- und Samstagprogramm sollten sich
ja gänzlich unterscheiden. Die Fünf legten los wie die Feuerwehr. Während die
Stimmung zuvor bereits sehr gut war, jetzt waren ziemlich alle Leute außer Rand
und Band. Einen Kracher nach dem anderen wurde gespielt. Es dauerte eine Weile
bis es nach all den schnellen Stücken zu Beginn ein wenig ruhiger wurde. Aber
was heißt schon ruhig, bei Sex & Ska ist alles in Bewegung, wenn auch vielleicht
nicht ganz so heftig wie z.B. bei "Mainz geht unter." Insgesamt war es wieder
einmal ein schöner Mix aus alten und neuen Stücken. Besonders gefreut habe ich
mich über: "Geist aus der Flasche" "Tarantula Beat" "Schränker" "Gestern Abend"
Nicht zu verachten auch die Bierdusche beim Bierdosentwist. Den Hauptteil hatte
allerdings ein Skinheadgirl vor mir abgekriegt. Auf meine alten Tage also erstmals
eine Bierdusche zusammen mit einem Mädchen. War sehr nett. Bei "Pagonowo" mußte
ich an unser Tageskind denken. Die Kleine ist sehr schreckhaft, keine Ahnung warum
genau. Nach dem Umzug in die neue Wohnung erzählte sie mir eines Tages, daß
sie in ihrem neuen Schlafzimmer Angst habe weil dort im Kleiderschrank ein Räuber
sei. Wie sie darauf kommt, das hat sich mir nie erschlossen, jedenfalls habe ich
ihr damals gesagt, daß sie keine Angst mehr zu haben brauche. Wenn dort
wirklich ein Räuber sei, da holen wir den langen Leutnant Nagel und der schnappt
sich dann den bösen Räubersburschen. |
Und
dann spielte ich ihr "Pagonowo" vor. Seit diesem Tag hat Elena mir nie wieder
von Ängsten in ihrem Schlafzimmer berichtet. An diese Geschichte mußte ich beim
Konzert wieder denken. Herzlichen Dank auch für die Begrüßung vor der gesamten
Meute als Ebsch-Boy. Dazu ein Lied der Ramones. Welche Ehre! In der Zugabe habe
ich mich besonders über "Ich wünsch' dir was!" gefreut. Hatte da vor einigen Wochen
ein Erlebnis mit einer jungen Dame aus Wiesbaden. Den Gesichtern der anwesenden
Herren nach zu urteilen müssen sie ähnliche Erlebnisse gehabt haben. Jedenfalls
hatte ich den Eindruck der Text spricht den meisten Anwesenden so richtig aus
dem Herzen. Sollte ein angehender Psychologe ein Thema für eine Diplomarbeit benötigen,
so schlage ich eine "Ich wünsch' dir was - Studie" vor. Es soll nicht unerwähnt
bleiben, daß mir der Sound sehr gut gefallen hat. Ein Lob an die Mixer.
Auch die Lautstärke hat gut gepaßt. Nicht zu leise, aber auch nicht so laut,
daß am Tag darauf der Schädel brummt und die Ohren sausen. Ein toller
geselliger Abend! |
 SpringtOifel,
nach dem Samstagskonzert in Berlin mit einem neuen Freund aus Frankreich |
Soweit
die Erlebnisse von Michael. Der Weihnachtsbraten ist fertig, ich muss noch ein
paar Geschenke einpacken. Weiter geht es in den nächsten Tagen, hier an dieser
Stelle mit dem Rest der Tour. 2 Wochen Pause
gönnten wir uns, dann ging es am 26. November in fast nachbarschaftliche
Gefilde nach Weinheim: |
Schön
wenn man von zu Hause nicht mal 'ne viertel Stunde benötigt um zum Konzertort
zu kommen. Anne und ich hatten dieses Glück. Weinheim stand auf dem Kalender
und auch die Jungs aus Mainz hatten es mit einer Stunde Fahrt recht gediegen getroffen.
Dieses mal hatten wir unsere alten Bekannten D.N.I. aus Ravensburg eingeladen.
Gegen 18 Uhr ging es zum Soundcheck und um 22.30 sollten wir auf die Bühne.
Zeit genug für uns noch mal auf einen fetten Batzen im Weinheimer Brauhaus
vorbeizuschauen. So war zumindest unser Plan. |  Paule
richtet die Aufnahmeanlage ein |
 SpringtOifel
in der Hölle von Weinheim | Der
wurde aber dadurch durchkreuzt, daß selbige Idee an diesem Abend noch etliche
andere hatten. Also fanden wir uns kurze Zeit später bei einem Italiener
wieder, wo es aber auch ganz ordentlich was gab. Die Zeit drängte dann, weil
wir uns noch D.N.I. anschauen wollten. Als wir wieder im Cafe Central ankamen,
war deren Show aber überraschenderweise schon seit einer 3/4 Stunde gelaufen
und die Leute standen dumm rum und warteten auf uns. Peinlich, peinlich. |
Also
rauf auf die Bühne und Weinheim "gerockt" (das Wort des Jahres).
Das Central ist ein kleiner netter Laden, der es übrigens dieses Jahr unter
die 5 besten Liveclubs in Baden Würtenberg geschafft hat. Die Stimmung im
gut gefüllten Haus war klasse und wie so oft war nach 2,5 Stunden schluss.
Es folgte das übliche Gelage und um 4 Uhr fand ich mich im Taxi nach Mannheim
wieder. In unserer kuscheligen Wohnung gab es in der Küche noch einen Absacker
und um halb sechs bin ich ins Bett gekracht. Schöner Abend nur wirklich ärgerlich
das wir D.N.I. total verpasst haben. |
Der
krönende Abschluss der Tour fand in Leipzig am 3.Dezember statt. Anne hat
hier alles schriftlich festgehalten: |
 Das
tourgeplagte Verkaufsteam (Anne & Kalle) | Wie
jedes Jahr, stand auch diesen Dezember ein Konzert in Leipzig auf dem Programm.
Wie jedes Jahr kamen wir dem freundlichen Ruf aus dem Connie Island gerne nach,
und wie jedes Jahr hatte ich einen leichten Horror vor der recht langen Fahrt
(Stichwort "Glatteis, Schnee und Monster-Stau"). Wie sich später jedoch herausstellte,
war meine Sorge bezüglich der |
Reisestrecke
(bzw. deren begleitende Umstände) völlig unnötig gewesen. Trotzdem begann der
Samstag gleich mit einem altbekannten und tausendfach verfluchten, traumatischen
Erlebnis. Für Olaf und meine Wenigkeit, als bisher ungekrönte Meister im Extremliegen,
ist nämlich das morgendliche Klingeln des Weckers das |  Man
sieht Ole immer an wenn er mit dem Essen zufrieden ist (Dabei war die Wurst hier
nicht frittiert!!!) |
 Da
freut sich der Ästhet | überhaupt
ALLER- SCHLIMMSTE. Es ist immer wieder ein Akt der absoluten Selbstlosigkeit,
dass wir uns an arbeitsfreien Wochenenden diesen Horror "freiwillig" antun (immerhin
war es erst 11 Uhr - also für uns mitten in der Nacht..). Nach ausgiebigem Wehklagen
und dem Genuß großer Mengen starken Kaffees ging´s dann aber doch los. Unsere
entspannte Reise |
wurde
tatsächlich nur von einem kulinarischen Super-Gau überschattet, der uns knapp
hinter Erfurt ereilte. Im Bewusstsein, dass man an Autobahnraststätten nur Schweinefraß
und erhitzte Abfälle gereicht bekommt (es ist ein Elend...), beschränken wir uns
sowieso immer auf Currywurst - in dem irrsinnigen Glauben, dass selbst miese Küchen
damit nicht |  Broilers
und der Mob |
 Mob
ohne Broilers | überfordert
sind. Da haben wir uns aber schwer getäuscht... Haben die doch tatsächlich unsere
Bratwürste in der Friteuse gebacken ?!? Konfrontiert mit diesem Anblick, wusste
ich wirklich nicht, ob ich jetzt weinen oder besser gleich kotzen soll. Wir werden
uns wohl für die nächsten langen Fahrten einen mobilen Party- Grill für´s Auto
anschaffen müssen. Nichtsdestotrotz |
waren
wir die ersten Toifel-Vertreter am Veranstaltungsort. Allerdings war dies nicht
besonders verwunderlich, denn Wastl musste aus beruflichen Gründen den Zug nehmen,
Peter kam aus beruflichen Gründen mit dem Flugzeug (wir wissen jetzt, dass zwischen
dem Start in Frankfurt und der Landung in Leipzig die Zeit gerade eben so reicht,
um einen Tomaten- saft - pfui! - |  Ole
und Paule |
 Wastel | zu
trinken) und Paul wollte wohl aus Übermut und Langeweile eine neue, vermeintlich
bessere Route fahren (hat ja auch super funktioniert - kicher...). Im Connie Island
wurden wir freundlichst begrüßt und ich war zunächst außerordentlich verblüfft,
die mutmaßliche ZZ-Top-Revival-Band anzutreffen. Überall liefen skurrile Bärtige
durch die Gegend und so schnell konnte ich nicht reagieren, wurde ich wehrloses
Opfer einer unerwarteten Kuss-Attacke von Dino. Es stellte sich schnell heraus,
dass die schrägen Herren Mitglieder der "Murder Junkies" waren. Von wüsten Phänotypen
sollte man sich jedoch nie abschrecken lassen, denn die pelzigen Jungs waren ausgesprochen
nett und empfingen uns sehr herzlich. Der Rest der Toifel trudelte dann allmählich
ein, und wir begannen den Stand aufzubauen. Diesmal besonders luxuriös mit Sitzgelegenheit
(WOW!) und zudem wurde mir umgehend ein "Pfälzer Damen-Gedeck" beschert - also
Jägermeister und Rotwein. Was soll ich sagen... es war wie im Paradies ! Außerdem
war endlich mal wieder Dagmar (Paule´s wertes Weib) mit dabei, und zudem Bremen´s
größtes Geschenk an die Damenwelt : Kalle. Angesichts der komfortablen Ausstattung
des "Arbeitsplatzes" und |
 Bierdosentwist | der
Verkaufsteam-Zusammensetzung war frühzeitig klar : der Abend wird lustig ! Im
Laufe der folgenden Stunden füllte sich der Laden zunehmend mit gutgelauntem Publikum.
Leider muß ich jedoch eingestehen, dass ich durch die Arbeit an der Front, den
Vorbands immer wenig Aufmerksamkeit entgegen bringen kann. Daher sehe ich mich
außer Stande, |
die
Darbietungen der "Murder Junkies" und der "Broilers" irgendwie zu beschreiben.
Ich sag´s einfach mal so : es war laut, es war voll und die Stimmung war grandios
! Es muß also gut gewesen sein. Allerdings war ich aber andererseits auch wieder
froh, wenig mitbekommen zu haben, nachdem mir Olaf die "Dino-The-Naked-Drummer"-
Fotos der Murder Junkies gezeigt hat (für die, die nicht |
 Peter |
 Ole
& Olaf | dabei
waren : der Schlagzeuger spielte, in alter Ruhrpottband-Tradition, textilfrei).
Wieso müssen sich eigentlich diverse Herren immer wieder ungefragt auf der Bühne
ihrer Kleidung entledigen ? Entblößte, speckige Leiber sind kein schöner Anblick
und wirken sicher nicht anziehend auf die anwesenden Mädels. Und außerdem... originell
ist anders. Aber, zurück zum |
Abend. Gegen halb zwölf waren die Springtoifel dran. Der Saal war immer noch knallvoll,
die Stimmung ausgelassen und die Luft ähnlich der in Ludwigshafen (hust !). Es
folgte dann eine große Party, die man einfach nicht verpassen darf. Dargeboten
wurden mehrere Stunden lang alte und neue Springtoifel-Lieder vor einem Publikum,
das seinesgleichen sucht. Es war ein Spaß für alle und die Stimmung war umwerfend.
Selbst die Weihnachstbäume auf der Bühne wurden zu Stagedivern. Nach mehreren
Zugaben fand der schöne Abend zu später Stunde leider sein Ende. |
 |
Ohne Andenken kann man in so einem Fall jedoch nicht einfach gehen. Unerwünschterweise
hatte Olaf nach dem Auftritt meine Rotweinpulle erwittert (ihr wisst & singt ja
auch: Auf ihr Brüder in die Pfalz !) und sofort unkontrollierbar zugegriffen.
Letzten Endes trat er den Heimweg ins Stammhotel (Danke noch, für den netten Punkrock-Service
!) mit halbvollem Weinglas in der Hand an. Dieses Weinglas, lieber Gag, steht
mittlerweile in unserem Küchenschrank in Mannheim und da bleibt es auch (obwohl,
ein zweites wäre wünschenswert....). Also, abschließend & zusammenfassend : ungeheucheltes
Mitleid all denen, die nicht dabei waren ! Guten Rutsch & baldige Wiederholung
wünscht Anne Nachtrag von Olaf: Ach so, ich sprach am Anfang des Berichts
noch über ein astronomisches Großereignis: Nach dem Konzert stolperte
ich aus dem Bühnenausgang um mich ein wenig zu erleichtern. Dabei schaute
ich entspannt zum Himmel und der Strom versiegte spontan, angesichts des unerwartet
dargebotenen Schauspiels. Ein Bolide (Kleinkomet) durchquerte glühend den
nächtlichen Himmel. Ich hatte sowas noch nie gesehen. Als astronomisch interessierter
Zeitgenosse, hab ich mich unverzüglich mit diversen Fachzeitschriften in
Verbindung gesetzt, und die Bestätigung erhalten, daß es sich hierbei
tatsächlich um einen Boliden (und nicht um eine alkoholbedingte Erscheinung)
gehandelt hat. Sowas kommt weltweit ca. 5-6 mal im Jahr vor, und ihr habt in der
Halle gestanden und "Zugabe" gerufen !!!!!! Ätschbätsch !!!!!!!!!!
Wir
danken allen die uns die Tour ermöglicht,mit uns geklimpert und uns bei allem
unterstützt haben. Danke für die zugesandten Bilder und natürlich
danke an Anne und Michael für die Schreibarbeit. |
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