Leipzig,
02.April 2005, mit "Eastside Boys", "Vindicator" & "The
Business" |  Es
gibt schon seltsame Dinge auf der Welt. Folgendes ist mir im Bezug auf SpringtOifel
aufgefallen: Früher hatten wir bei Konzerten grundsätzlich Vollmond!
Irgendwann sind dann auch noch weltbewegende Ereignisse hinzugekommen.
Bei
unserem letzten Konzert in Rottweil ereilte uns die Nachricht vom Dahinscheiden
Johnny Cashs. Nach unserem letztjährigen Gig in Berlin, holten sie in der
Wüste Sadam aus seinem kuscheligen Erdloch und dieses Mal haben sich ja nun
wirklich die Ereignisse überschlagen. Harald Juhnke hat dank seiner brettharten
Leber, am Freitag vor dem Konzert, von dem dieser Bericht handelt, den Löffel
abgegeben (dazu weiter unten noch mehr erstaunliche Informationen). 2 Stunden
bevor wir auf die Bühne kletterten, ist Papst Johannes Paul II. zu seinem
Chefe aufgefahren und auf dem Heimweg mussten wir erfahren, daß Fürst
Reiner von Monaco seinen letzten Furz gelassen hat. Mannomann, da haben wir aber
zugeschlage!!
|  Wastel&Paule
bei tiefschürfendem nichtstun vorm Conne Island |
 Peter
kann das auch |
Bei
unserem nächsten Konzert bricht warscheinlich der dritte Weltkrieg aus. Doch
zur Sache: Nachdem
wir zu unserer schon traditionellen Halligallidrecksau-nikolausparty im Leipziger
Conne Island 2004 keinen passenden Termin finden konnten, schlug uns der gute
alte Gag vor, doch einfach an Ostern 2005 aufzuschlagen. Glücklicherweise
gaben sich zum vorgeschlagenen Datum noch "The Business" die Ehre einer
kleinen Tour und es wurde der 2. April als Datum für ein gemeinsames Konzert
festgelegt. Ganz klar ein Termin auf den wir uns freuten! Allein schon die Aussicht
darauf, mal nicht die letzte Band des Abends zu sein und sich gemütlich nach
einem Auftritt bei 1-2 Bier "The Business" reinzuziehen erschien vielversprechend. Der
Tag war gekommen, die letzte Probe gemeistert und die
Koffer gepackt. Samstag morgens sammelten sich in Anne und meiner Wohnung in Mannheim
unsere alten Freunde
Mareike und Gamma sowie
der Felix, welcher für Wastels SpringtOifel-Film, während der Fahrt
nach Leipzig, ein Interview mit mir führen und filmen sowie die schönsten
Augenblicke der Fahrt festhalten sollte. |
 Ole
kann, wenn er will, aussehen wie Wallace | Das
gleiche Schicksal ereilte Ole in Bremen sowie
Peter, Wastel und Paule in Mainz, die auch jeweils einen Kameramann mit an Bord
hatten. Bei strahlendem
Sonnenschein ging es gen Leipzig und ich
muss sagen, so eine
lockere Fahrt dorthin
habe ich noch nie erlebt. Strahlender
Sonnenschein und dank der LKW Maut sowie parallel
zur Autobahn verlaufender Bundesstraßen eine "truckfreie" Autobahn.
Respekt Herr Stolte!! Die einzige Unterbrechung leisteten wir uns an der Raststätte
Eichelborn (sehr zu empfehlen: Krakauer Currywurst mit Pommes, eine hervorragende
Grundlage für einen Saufabend). Während sich Felix und ich nach der
kurzen Pause zu einem kleinen Interview absetzten, wurden Anne, Mareike und Gamma
Opfer einer Polizeikontrolle. 2 Bullen hielten sie für Teilnehmer eines angeblich
in der Nähe stattfindenden Faschokonzerts. Die
kommen vielleicht auf Ideen! Repekt, Herr Schily!!
Gegen 15 Uhr leitete uns der Navigator sicher und wohlgelaunt vor die unheiligen
Hallen des "Conne Island". Wastel,
Paule und Peter aus Mainz
waren schon eingetroffen und wir warteten zusammen bei bestem Wetter und
kühlem "Strongbow" auf das Eintreffen von Ole, der mal wieder den
Staukönig miemte. Respekt Herr Risse!! |
Doch
auch der schönste Stau hat mal ein Ende und Ole traf gegen 18 Uhr unter großem
Hallo, pünktlich zum ersten Abendessen ein.
Nach und nach tauchten auch"Vindicator", "Eastside Boys" und
die Herren von "The Business" ein. Mit
Gag hatten Paule und ich ein sehr schönes Gespräch über unser erstes
Konzert im Conne Island (1997) und die total versnobten "Stiff Little
Fingers". Diese sollten an jenem Abend mit uns
zusammen spielen.
Da sie aber mit dem angebotenen 3 Sterne Hotel unzufrieden waren, reisten sie
unverrichteter Dinge wieder ab. |  East
Side Boys |
 Vindicator | Ich
sagte in Anspielung darauf zu Gag:"Pass auf! Wenn ich nachher bei unserem
Auftritt kein Toastbrot auf der Bühne bekomme, breche ich das Konzert ab!!"
Selbstredend stand ich ein paar Stunden später auf der Bühne und hatte
einen äußerst schmackhaften Käsetoast in der Hand. Auf Gag ist
halt immer Verlass!!! Während dieser Unterhaltung gesellte sich Micky Fitz(Gin
Fitz?!?), leicht entmenscht von der hinter ihm und seiner Band liegenden Tour,
zu uns. Wir plapperten ein wenig und er ist ein wahrlich netter Zeitgenosse, auch
wenn wir am Abend mehrmals darauf tranken das er mal so alt wird wie er jetzt
schon aussieht. Jedenfalls bat er uns, ob seines verkaterten |
Zustandes,
an diesem Abend als letzte Band zu spielen. Nachdem wir uns kurz mit unseren Bandkollegen
abgesprochen hatten, die sich ebenso wie wir auf die
schon oben erwähnten 1-2 Bier gefreut hatten, gaben wir, ob dem ersichtlichen
Umständen nach und ließen "The Business" den Vortritt. Die
Halle füllte sich, die Stimmung war gut, es hatte den Anschein ein guter
"Conne Island"- Abend zu werden. Es begannen die "East Side Boys"
mit ihrem Programm und es gefiel allgemein gut was die Herren so spielten. Klassisch
gehaltener Streetpunk, der sauber vorgetragen wurde.Schon auf Platte hat mir die
Band gut gefallen. Live ist es noch 'ne Nummer besser. |  The
Business |
 Unser
freundliches Verkaufsteam | Nur
schade, daß beim Publikum der Funke nicht so richtig überspringen wollte.
Es ist halt ein schwerer Stand als erste Band von Vieren zu spielen. Fast
genau so schwer, wie als letzte von 4 Bands zu spielen und sich dementsprechend
mit dem Alkoholmissbrauch zurückzuhalten aber das haben wir ja selbst so
gewollt. Danach kam die Hamburger Band "Vindicator". Ich höre ja
auch mal hin und wieder Geknüppel, zumal wir mal einen Gitarristen hatten
der uns so abgehacktes, voll-auf-die-Fresse- Zeug kiloweise im Proberaum als die
Musik schlechthin präsentierte. Aber mir kam das ganze dann doch etwas befremdlich
vor.
|
Schaut euch einfach mal das Bild oben an. Es zeigt von links nach rechts Mareike,
Gamma, Felix, Paule und Ole.Oder anders Ausgedrückt, von links nach rechts:
"Resignation","Ablehnung", "Fassungslosigkeit",
"Ungläubigkeit!" und "Ohhauerhah" (Klingt fast wie die
neuen Eisvariationen von Schöller). Also kurz und knapp: Das war nix was
gefällt . Dementsprechend waren auch die Reaktionen des Publikums, die dem
ganzen recht unbeteiligt zusahen, sich draußen die Zeit am Würstchengrill
vertrieben oder die zahlreichen Plattenstände durchwühlten und plünderten.
Aber auch "Vindicator" ging wie der Wind vorbei und nach kurzer Umbauphase
ging es mit "The Business" weiter. Besser gesagt mit Mick Fitz und den
drei anderen, die er für diese Tour als Musiker engagiert hatte. Der Schlagzeuger
(49 Jahre alt und ehemaliger Iron Maiden Drummer) war beeindruckend zu beobachten,
weil er tolle Tricks drauf hatte. So Sachen wie Stöckchen hochwerfen wieder
fangen, rumwirbeln und dann weiterspielen als wäre nix gewesen. Die Band
hatte von Anfang an das mittlerweile proppenvolle "Conne Island" im
Griff und |  Mick
Fitzelchen |
 The
Business & Mob |
ich muss sagen es war der beste Gig den ich von "The Business" bis jetzt
gesehen habe. War wirklich gut, daß wir Ihnen den Vortritt gelassen haben,
da Mick noch nicht voll wie 'ne Strandhaubitze war und mit seinen dünnen
Beinchen (wie der stärkste Hirsch im Wald) über die Bühne fegte
und das zu Besten gab was zu geben ist. Gut eine Stunde ein Knaller nach dem anderen,
ohne langes Geplapper zwischendrin, wie es bei früheren Konzerten oft der
Fall war, klasse Musiker und ein Publikum wie man es nur im "Conne Island"
hat. Stimmung bis in die letzten Reihen. Was will man mehr. Nach dem |
obligatorischen
"Drinking& Driving" war Schluss mit dem Geschäft und wir bauten
unsere Instrumente auf. Vom ersten Lied an (Es knallt bald) war die Stimmung,
die uns entgegenkam besser, als wir es je im "Conne Island" erlebt hatten.
Wirklich von der ersten bis zur letzten Reihe mitgehendes Publikum. Da das Konzert,
wie schon oben beschrieben, dieses mal nicht an Nikolaus, sondern an Ostern stattfand,
hatte ich mir auch noch etwas Nettes für den Bierdosentwist überlegt.
Zu Nikolaus werfe ich das Dosenbier üblicherweise im Nikolauskostüm
von der Bühne. Das wäre aber Anfang April mehr als |  SpringtOifel |
 Rock'in
Rabbit | unpassend
und so ergatterte ich mir bei "Ebay" ein 1-a-Qualitäts-Hasenkostüm
mit Ohren und fettem Puschel (ja ich weiß in der Fachsprache heißt
das"Blume" aber wir sind ja hier nicht bei den Waidmännern). Da
ich zum Ankleiden dieses apparten Gewandes allerdings gut 2 Minuten Zeit benötigte
(wir haben das im Proberaum und mehrfach bei mir zu Hause gestoppt), mussten wir
einen kleinen Pausenfüller spielen, den wir dem am Vortag verstorbenen Harald
Juhnke widmeten. Interessanter weise haben wir das schon 4 Wochen vor dem Konzert
beschlossen, als noch niemand an sein Ableben dachte. Vieleicht sollten wir 'ne
|
Ich-AG
als Seher aufmachen! Als ich im Hasenkostüm wieder auf die Bühne kam,
sang die ganze Halle "Ja wir haben ein Idol, Harald Juuuuuuuhnke..."
und beim Bierdosentwist gab es kein Halten mehr. Danach war ich aber äußerst
froh wieder aus dem Polyesterkittel rauszukommen, da mir der Schweiss mittlerweile
in die Schuhe lief. Da der Abend eigentlich ein kleines Festival war, spielten
wir ein verkürztes Set von nur 1 3/4 Stunden und gingen mit dem Eindruck
was gutes hingelegt zu haben um 2.30 Uhr von der Bühne. Danach gab es noch
einen kleinen Umtrunk und nebenbei packten wir unsere Sachen zusammen. Ein geiler
Abend und wer nicht dabei war hat was verpasst. Am nächsten Morgen trennten
sich unsere Wege |  Orgel&Mob |
wieder. Alle außer Anne und mir fuhren zurück in die Heimat. Wir machten
uns noch 2 schöne Tage in Leipzig und Dresden. Danke an alle die das
Konzert ermöglicht haben und die dabei waren. Besonders Gag und sein wie
immer herrvorragendes Team vom "Conne Island", meine geliebte Anne,
Mareike und Gamma die sich Klasse um unseren Plattenstand gekümmert haben,
unsere Kamerakinder Felix und Daniel für die schönen Aufnahmen die an
diesem Tag entstanden sind,
"Eastside Boys", "Vindicator" und "The Business".
Dank auch an Sabine aus Rudolstadt und Heike für die zugeschickten schönen
Bilder. Am 3. Dezember sind wir wieder in Leipzig, gemeinsam mit den Broilers,
man sieht sich und ich mach
jetzt einen |  | Text:
Olaf Bilder: SpringtOifel, Anne & Sabine Lektoren: SpringtOifel
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