Leipzig, Conne Island,1.Dezember 2007, das 99. Konzert mit "Loinshield" & "Evil Conduct"

Frühschuppen

Internationaler Frühschoppen auf dem "Kleinen Hörselberg"
Ich liebe es wenn ich einen Tag vor einem Konzert, auf das ich mich schon lange, sehr lange gefreut habe, unser 99.Konzert in unserer bewegten 26 jährigen Bandgeschichte, ein Konzert das mit großem Tamtam angekündigt und beworben wurde, ein Konzert das mit großem Aufwand auf 24 Spuren live aufgenommen wird und von einem 5 köpfigen Kamerateam auf HDTV Qualität aufgenommen wird, ich liebe es über alles wenn ich am Tag zuvor wach werde und keinen Ton rausbekomme, mit verschwollenen Nasenschleinhäuten durch die Gegend laufe und jeden Augenblick das Gefühl habe "gleich bekommst du Fieber".
Zur Information:
Hier schreibt Olaf, ich bin der Sänger und muss morgen 35 Lieder singen!!!!
Ich liebe es zur Abwendung weiteren Übles und eventueller Verbesserung der aktuellen Situation mir frischen Ingwer kleinzuschneiden und ihn mit kochendem Wasser und Honig aufzubrühen und ihn dann auch noch zu trinken. Um 12 Uhr sagte ich meinem Chef: "Tut mir leid Frank es geht nicht mehr." Er zeigte Verständniss und ließ mich ziehen. Also fett eingepackt aufs Fahrrad und 25 Km nach Mannheim. Zuhause heiße Wickel, ein Samowar voll Tee und vorm zu Bett gehen noch ein Weisweinpunsch mit Orangensaft und 54% Rum. Mit leicht unsicherm Gefühl geht's ins Bett und morgens sagt dann meine geliebte Anne zu mir:"Also so wie du heut nacht geröchelt und gebellt hast, brauchen wir heute nicht nach Leipzig zu fahren!!!"
!!!!Bums das sitzt!!!!
Olaf&Olli
Olaf (mit Pfefferminztee!!!!) und Olli beim Soundcheck
1 Stunde später saßen wir aber doch im Tags zuvor vollgeladenen Vectra und düsten mal wieder gen Osten.
Lionshield
Lionshield (Bild von Drachenkind)
Diesmal hat es sogar mit dem gemeinsamen Mittagessen an unserer Stammraststätte "Kleiner Hörselberg" geklappt. Wir hatten eine lustige Runde zusammen. Paule, Dagmar, Wastel, Juliane, Peter, ich und meine Anne. Pia und Heinz, Freunde aus alten Tagen die sich mal ein schönes Wochenende mit uns gönnen wollten und unser, ab 2008 neuer Schlagzeuger Tillmann saßen an der großen Tafel und es gab massenhaft Bratwürste und Wildgerichte. Danach noch 1,5 Stunden Autobahn und wir waren im Conne Island zu Leipzig. 16 Uhr pünktlich wie die Maurer und mit der bangen Frage im Hinterkopf: "Klappt es dieses mal wirklich mit dem Frühen Soundcheck?" Da wir ja eine 24 Spur-Aufnahme machten
gestaltet sich dieser etwas aufwändiger als bei einem "normalen" Konzert. Jedes Mikrophon muss 100% fest stehen und weiterhin musste mit dem zwischendrin ebenfalls eingetroffenen Kamerateam vom sehr netten "Schellemedia"auch noch 1000 Kram besprochen werden. Als besonderes Ehrengast hatten wir Olli geladen, alter SpringtOifel von 1985 an, der zuletzt 1989 mit uns auf der Bühne gestanden hat. Wir hatten in den Wochen vor dem Konzert 2 mal gemeinsam geprobt und er sollte an diesem Abend 2 Lieder "Lilly &"Johnny" mit uns zum besten geben. Tobi, der auf unserer neuen Platte bei "Holiday in Guantanamo Bay" die Ansage des Flugkapitäns sprach, war mit original Lufthansa-Uniform ebenfalls angereist um
Lionshield
Loinshield (Bild von Drachenkind)
Evil ConductEvil Conduct
seinen Part Live zu sprechen. Unterstützt werden sollten wir zusätzlich von "Lionshield" aus Hannover und den Jungs von "Evil Conduct" aus Holland.
Es versprach also ein bunter Abend zu werden. Bedingt durch meinen immer noch arg kratzenden Hals, brachte ich den gesamten Nachmittag mit Pfefferminztee hinter mich und nachdem 2 junge Freiwillige in die Geheimnisse unseres Plattenstandes, den sie an dem Abend führen sollten, eingewiesen hatte, verzog ich mich mit Anne noch einmal 2 Stunden aufs Hotelzimmer in unserer um die Ecke liegenden Stammresidenz "Alt Connewitz"um ein wenig zu Relaxen. Dummerweise haben wir ein wenig zu viel "relaxt" so das wir

"Lion Shield" verpasst haben. Laut Paule und Peter haben die Jungs aber einen saubern, klassischen Oi! Gig hingelegt.
Es folgte dann der Teil des Abends den man mit herumhängen am besten beschreiben kann. Sich richtig die Kante geben kann man sich nicht, da man nachher für die Stimmung von 700 Leuten zuständig ist und an diesem Abend auch noch recht kostenspielige Aufzeichnugen anstehen. Also erstmal ins Vorderhaus zum Aufenthaltsraum, um dort die Reste des Abendessens zu bestaunen. Ich rede mit Recht nur von Resten da haben ein paar Fresssäcke ganz schön zugeschlagen. Danach ging es abwechselnd mit Anne zum Glühweinstand vor der Halle, zwischendrin ein paar Gruppenfotos mit Konzertbesuchern am Grillstand, dann in den Backstageraum und vor sowie neben die Bühne von wo aus wir "Evil Conduct" bestaunten.
Die Herren stellten an dem Abend auch ihre neue LP "King of Kings" vor, die ich jedem nur ans Herz legen kann. Autentischer kann Oi! nicht sein, Oi! in der Reinform und das Live auch noch absolut überzeugen dargeboten. Einfach eine Klasse für sich
Nach einer guten Stunde hörte ich dann Sänger Han so etwas wie "last Song" ins Mikrophon sprechen, was für mich eindeutig das Zeichen war mich mit den Jungs in den Backstage zurück zu ziehen um letzte Vorbereitungen zu treffen. Nach 2 Zugaben gingen die Limburger Jungs von der Bühne und wir bauten auf. Zur Feier des Tages hatte ich diese mal 4 Paletten Dosenbier besorgt und neben der mit Lichterketten, unserem neuen 7x 1 Meter großen SpringtOifel Banner und 2 Weihnachtbäumen geschmückten Bühne stapelten sich für Publikum unsichtbar 4 prall gefüllte Säcke mit Konfetti.

Evil Counduct
Han (Foto von Drachenkind)
SpringtOifel01
Der begeisterte Olaf mit begeisterten Leuten
Die Kameras in Position, der Aufnahmeknopf gedrückt, das Licht in der Halle erlicht, Vormusik geht an, Party von der ersten Sekunde. Geil!!! Es ist wie immer eine riesen Freude vor dem Publikum im Conne Island auf die Bühne zu gehen. Durch die Bank feierwillige Leute, gut gelaunt, keine Aggression und ein Fingerschnipp genügt und es wird gejubelt und jedes Rede-und Antwortspiel mitgemacht. Wie bisher jedes Jahr war die Halle gut gefüllt und das einzige Bedenken meinerseits war ob ich es schaffen würde das von uns geplante Monsterprogramm von 2,5 Stunden stimmlich zu bewältigen, doch nach den ersten 3 Stücken, die ich gesanglich etwas zögerlicher
anging merkte ich "es klappt". Der dicke Hals war weg. Ein 3 fach "Hoch" auf denMinztee. Zur Sicherheit hatte ich die Jungs vor dem Konzert nochmal gebeten mich beim Reifraingesang zu entlasten, doch das war fast nicht nötig weil - so kam es mir zumindest vor- die ganze Halle mitsang. Paule, Ole und Peter hatten je 1 Ersatzklampfe auf der Bühne geparkt um Verzögerungen wegen gerissenen Saiten zu vermeiden, doch wie es nicht anders zu erwarten war, passierte dieses mal gar nichts in diese Richtung. Keine einzige Saite ist gerissen. Ganz im Gegensatz unten im Publikum beim Bierdosentwist. Letzte Woche erreichte mich eine Mail von R. aus Leipzig, der sich zuerst für das schöne Konzert bedankte und mich dann aufklärte warum er sich
Bierdosentwist
Bierdosentwist, Foto von Drachenkind
Springtoifel
Die Front komplett (Foto von Drachenkind)
so spät bedankt. Beim Bierdosentwist ist er nämlich beim Dosen aufheben unter die walzende Masse geraten und hat sich dabei das Wadenbein gebrochen und 4 Bänder gerissen. Das klingt beeindruckend und gibt den Wirbelwind ganz gut wieder, der unten in der Halle bei fast jedem Lied tobte. Gute Besserung, von hier aus. Ein kleines Genesungsgeschenk ist unterwegs. Die 4 Paletten Dosenbier verfehlten auch über den restlichen Abend verteilt nicht ihren Einsatzzweck. Hört üblicher weise der Bierregen bei unseren Konzerten nach 15-20 Minuten auf, zog er sich dieses mal doch bis fast zum Ende unseres Auftrittes hin, was sich übrigens auch auf unserer Gaderobe und und unseren Instrumenten
niederschlug. Zeit für "Holiday in Gunatanamo Bay". Für diese Lied hatten wir, wie zuvor erwähnt Tobi mit ins Boot genommen der in Uniform den Kapitän zum besten gab, wir schmissen uns zu Showzwecken in orangene Ganzkörperkondome und schmückten uns mit schwarzgrauen Bärten um Gunatanamo-Häftlinge zu mimen. Hat jetzt anscheinend nicht jeder verstanden, da es viel fragende Blicke im Auditorium gab, aber unserenSpass hatten wir allemal und darum geht es ja bei uns hauptsächlich.
Der Abend nahm seinen Lauf, das Publikum wurde nicht müde und am nächsten Programmeckpunkt baten wir zum ersten mal seit 18 Jahren unseren Ex- Gitarristen Olli für 2 Lieder auf die Bühne. Es gibt ja böse Zungen die
SpringtOifelP.O.W. bedeutet "Prisoner of War", ja und Klugscheißen wird ab 2008 steuerpflichtig
SpringtOifel
SpringtOifel in Großbesetzung mit Ole, Olli, Olaf, Paule und Peter
behaupten das es nur eine Sache gibt die schlimmer ist als 2 Gitarren, und das wären 3 Gitarren. Da wir aber bekanntlich vor nix zurück schrecken haben wir natürlich auch dieses Experiment gewagt. Und was soll man sagen es war Geil und hat richtig Spass gemacht. Noch nie waren 6 SpringtOifel gleichzeitig auf der Bühne und glaubt mir (ich bin gerade nebenbei daran die 24 Spur Aufnahmen auf meinem Mischpult zu Mixen, es klingt sehr sehr Fett). 2 Lieder macht Olli mit und wurde dann umjubelt wieder verabschiedet, wir denken aber das es sicher nicht das letzte mal war das er ein paar Takte mitspielt.
Nach 2 Stunden kamen wir langsam zum Ende des Programms und es war nicht nur unser 99. Konzert in 26
Jahren sondern das letzte Konzert von Wastel der Berufsbedingt nach 12 Jahren SpringtOifel verlässt. Wastel selbst möchte nicht das um ihn großen Tamtam gemacht wird und das respektieren wir natürlich. Dennoch war es die kreativste Zeit unserer Band bei der er mitgewirkt hat, sind unter seinem Rythmus doch Lps wie "Weck, Worscht und Oi!" und "Engelstrompeten & Teufelsposaunen" entstanden. Natürlich wird er beim Mix zur Live DVD mitwirken und sicher noch bei einigen Konzerten mitfahren, eingeladen und willkommen sind er und Juliane allemal, aber er hinterlässt eine Lücke, die sein Nachfolger Tillmann so hoffen wir füllt.
Als Zugabe 1 stand "Singen im Regen" und das "Geburtstagslied" auf dem Programm und als letzte Zugabe "Allein" und "Eh zu
SpringtOifel02
Wastel bei seinem letzen SpringtOifel-Konzert
mob
Begeisterung im Saal

spät", danach bekam ich keinen Ton mehr raus. Im Backstageraum gab es dann den üblichen Umtrunk nach jedem Konzert, jeder erzählte wie er es fand, was gut und schlecht war und was besonderes vorgefallen ist
(mindestens 4 mal ist der Weihnachtsbaum durch den Saal gewandert). Besonders gefreut haben wir uns, daß die Köchin Tina und der Kellner vom "Alt Connewitz" uns eine Flasche Allasch, im mit Eis gefüllten Kochtopf in den Backstageraum gestellt hatten. Wir dachten wegen dem leicht süßlichen Geschmack, das dieses Getränk so um die 18% hat und haben es auch entsprechend getrunken was

sich auf die gute Stimmung positiv auswirkte.
Ein weiterer, wichtiger Geschäftsordnungspunkt bei unserem seit vielen Jahren traditionellen Nikolauskonzert im "Conne Island" ist natürlich unser nächtliches Treffen im Büro des Hauses um beim leeren mehrerer Kümmerlinge einen Termin fürs folgende Jahr zu finden. Auch dieses mal wurde mit der Tradition nicht gebrochen und der Samstag der 6.Dezember auserkoren. Klassischer geht es nicht. Genauso wichtig ist natürlich das Anne und ich mich mit Gag für den nächsten Tag zum Umtrunk auf dem Weihnachtsmarkt verabreden. Und genau so oft wie wir uns bisher verabredet haben hat es seitdem auch nicht hingehauen. Diese mal war mein Handyakku leer und ich hab den Guten nicht erreicht. Gag: 2008, 7.Dezember, 17.30
Backstage
Gag, Wastel und der neue Termin. Wer der Herr in der Mitte ist weis kein Mensch, der war einfach auch da!!!
Anne und Ole
Anne und Ole nach dem Gig im Backstage
Uhr am Karusell vorm Riquet. Wir sehen uns!!!
Anne und ich sind dann irgendwann zwischen 5 und 6 Uhr, bewaffnet mit Rotweinglas, Rotweinflasche und natürlich dem großen Kochtopf in dem der Allasch gekühlt wurde zum Hotel gestolpert. Auf dem Zimmer noch ein kleiner Absacker und ab gings ins Slumberland.
Am nächsten morgen klingelte um 14 Uhr das Zimmertelephon und der Service fragte nach ob wir Interesse an einer Kanne frischen Kaffee hätten. Nun das sagten wir nicht nein und kaum aufgelegt klopfte es schon an der Tür und der Chef des Hauses brachte persönlich eine schöne Kanne mit 2 Tassen ins Zimmer. Das ist Service wie man ihn noch nicht mal als Stammkunde erwartet. Vielen dank ans Haus "Alt Connewitz".
So gestärkt zog ich erstmal ins Conne Island um unser Auto
vollzuladen. Die Jungs waren schon 3 Stunden früher dort, haben die Drums und die Klampfen eingeladen und sind schon auf dem Heimweg. Dadurch fand ich im Backstage noch meiner Orgel und die Kisten mit den Shirts und den CDs. Danach ging ich mit Anne in unser Stammlokal "Buffalo Bill" um dort einen fetten "Apachenspieß" zu essen. Sehr zufrieden saßen wir da. In unseren Bratkartoffeln spiegelten sich die Lichter des Leipziger Weihnachtmarkts wieder.
Ein würdiger Abschluss.

Danke an alle die dabei waren, an des Team vom Conne Island, an das Kamerateam von Schellemedia, an die Jungs von "Contradruck" fürs übernehmen des Plattenstandes und natürlich an das Publikum das mit uns
Saal
Die Halle am nächsten Morgen
gefeiert hat und damit eine super Liveatmo mit erzeugt hat.
Danke an Olli fürs mitspielen und Tobi für die Ansage bei Guantanamo, ihr habt das Salz in der Suppe geliefert.
Weiter schöne Bilder dieses Abends findet ihr auf den Myspaceseiten vom Drachenkind (http://www.myspace.com/rothaarigesdrachenkind)  und unserem Olli (http://www.myspace.com/olli226).

Text: Olaf
Bilder:
Anne, Olaf, Franzi, Drachenkind und Heinz


 

 

Copyright © 1981-2008 SpringtOifel . Alle Rechte vorbehalten. Copyright © 1981-2008 SpringtOifel . Alle Rechte vorbehalten.
Letzte Änderung:1
6.Feb 2008 Impressum