Bitterfeld, 16.Dezember 2001
test

!!! Kopf gut schütteln vor Gebrauch, ohne Paule geht's mal auch !!!


Endlich, nach vielen Absagen (München, weil wir zu brutales Publikum anziehen und Leipzig, weil wir Sexisten sind), konnten wir mal wieder die Hühner satteln und uns dank dem Einsatz von Rommel aus Potsdam und den Leuten um Carola, auf den langen beschwerlichen Weg machen, ein Konzert im staatlich anerkannten Luftkurort Bitterfeld zu geben.
Zuvor gab es aber natürlich reichlich Gestein aus dem Weg zu räumen. Da die Festung in Bitterfeld ein halb offizielles Gebäude ist und die Konzerte dort nicht öffentlich stattfinden, gab es plötzlich (wie wir es ja eigentlich seit ein paar Konzerten gewohnt sind) 6 Tage vor dem Termin Schwierigkeiten. Gutmeinende Menschen hatten unseren Konzerttermin auf Ihren Webseiten bekannt gegeben. Das freute uns sehr, da man ja Werbung gebrauchen kann! Leider konnte keiner ahnen, daß das Ordnungsamt Bitterfeld ebenfalls einen
Internetanschluss hat und diesen sogar nutzt. Ein Beamter Olaf pfeift auf der Hinfahrt
entdeckte den Termin und sagte sich :"So nicht!" Er rückte mit Verstärkung bei der Festung an und bemängelte gut 10 Punkte die feuerpolizeilich nicht in Ordnung waren.

Die Leute von der Festung behoben all die Sachen (Feuerlöscher, Fluchtwege, die gesamte Holzbühne musste demontiert und gegen ein nichtbrennbares Modell ausgetauscht werden, Heizungsnotschalter...) und nach einer erneuten Ortsbegehung am Freitagmorgen kam zu unserer aller Freude das OK. Also noch mal danke an die Leute von der Festung, die wirklich in 5 Tagen Erstaunliches geleistet haben um das Konzert zu ermöglichen!!!

Dies war aber nicht der einzige Stein. Ich selbst (Olaf) hatte unter einem ernormen Partyschnupfen zu leiden, den ich mir eine Woche zuvor bei meiner Geburtstagsparty zugezogen habe und der Hammer kam am Freitag Mittag, als mich Paules Gattin Dagmar anrief und mir mitteilte, daß Paule mit 40°C Fieber im Bett liegt und wohl am Konzert nicht teilnehmen kann. Puh, das war ein Schlag. Paule ließ aber vom Krankenlager ausrichten, daß wir halt ohne Ihn fahren sollten und so stellten wir uns der Herausforderung. Das erste Konzert in unserer 19-jährigen Bandgeschichte ohne Paule stand bevor!!!

Nach den üblichen Eskapaden beim Autoverleiher (er hatte uns einen Kastenwagen ohne Fenster und Sitze hingestellt und ich konnte erst nach einem Sitzstreik von einer Stunde mit den Worten: "Ich haben den ganzen Abend Zeit und bleib hier sitzen, bis ich ein Auto wie bestellt habe!!") trafen wir uns im Proberaum, luden die Sachen ein, gingen zu unserem Schnitzeljugo und dann ins Bett.

Am nächsten Morgen, trafen wir uns um 8 Uhr mit verkleinerter Mannschaft (Dim, Wastl, unser Verkäufer Claas und ich) zum Kaffee in meiner Wohnung und düsten um halb neun los nach Bitterfeld. Um 9.30 Uhr hatten wir kurz hinter Frankfurt den lang ersehnten ersten Schnee in diesem Jahr, hurra, hurra, hurra, dafür hatte die Kiste natürlich keine Winterreifen; aber was will man denn für 650.-DM Wagenmiete auch sonst noch alles verlangen. Alles in allem war die Fahrt aber recht stressfrei und wir kamen um 13 Uhr in Bitterfeld an. Was sich uns hier bot war dann aber trotz aller Vorwarnungen (sogar von Veranstalterseite) der Hammer !

Die Festung liegt am Rande des ehemaligen Chemiekombinats des ehemaligen Arbeiter- und Bauernstaats. Das gesamte Gelände sah aus wie man sich eine beliebige deutsche Stadt nach dem 2ten Weltkrieg und einem Besuch allierter Bomberstaffeln vorstellt. Die diesige Luft und die schneidende Kälte tat noch ihr Übriges und es hätte uns auch nicht weiter gewundert wenn wir auf einmal untere Beschuss geraten wären oder von Russen in Kriegsgefangenschaft genommen worden
wären. Aber dafür war die Begrüßung um so herzlicher!!!. !!!Vor der Konzerthalle!!!

Da wir viel zu früh waren und eh' noch ein paar Einkäufe tätigen wollten, hockten wir uns wieder ins Auto um in der City von Bitterfeld noch ein paar Einkäufe zu tätigen. Doch dort wartete die nächste Überraschung auf uns.

Alle Geschäfte hatten zu und kein Mensch war auf der Straße. Wer hätte das gedacht ! Der Weihnachtstrubel suchende Mensch ist hier fehl am Platz. Nach einer Stunde suchen fanden wir ein "Total verücktes Kartoffel-Restaurant" in dem wir es uns erst mal gemütlich machten. Total verrückt waren in diesem Laden leider nur die Preise und die Zeit, welche die Bedienung benötigte um 4 Kartoffelsuppen und 8 Glühwein in der Mirkowelle aufzuwärmen. Wir wollten eigentlich die Zeche
prellen (natürlich nur um den Spruch: "Seid Ihr denn "total Marktplatz in Bitterfeld
verrückt!!" , zu hören), doch wir bezahlten brav, zumal wir es zu würdigen wussten, daß dies der einzige Laden war, der in dieser Megacity geöffnet hatte. Auf dem Rückweg zur Festung fanden wir auf der "grünen Wiese" dann doch noch ein "Kaufland" das gegen Bares Ware bot. Dort deckten wir uns mit örtlich relevantem Hochprotzentigem ein und begaben uns an der, bei der Abluft des Kauflands wartenden, 88er Fraktion vorbei, (es gibt sie wirklich, rechte Glatzen!!!) wieder zur Festung zurück.

Dort war auch schon die PA gerichtet und wir übten mit Dim und Ole unsere Lieder durch. Da ja, wie schon erwähnt, Paule nicht zugegen war, musste Dim den Bassteil übernehmen und dies geht natürlich nicht ohne Proben. Nach gut 2 Stunden war dies auch abgeschlossen und wir räumten unser Feld für die schon restlos entnervten "Arche Now", die schon lange auf ihren Soundcheck warteten. Wir begaben uns derweil ins Hotel um dort mit einer kleinen Truppe (gut 10 Leuten) im Clubraum unseres Motels (Bates Motel) bei Billard und Surfmusik einem Kasten Hemelinger und 2 Flaschen Saurem zu fröhnen. Gegen 22 Uhr begaben wir uns wieder zurück zur Festung und bearbeiteten dort die bereitgestellten 5 Kästen Köstrtizer Schwarzbier. In der mit gut 400 Leuten gefüllten Halle gaben "Arche Now" die Vorgruppe.

Gegen Mitternacht begannen wir dann unseren Teil, der Zweck der Reise war. Die Stimmung war wie immer gut obwohl wir nach knapp der Hälfte des Konzerts leichte Probleme mit der PA hatten, da wir es irgendwie geschafft hatten die Frequenzweiche zu liefern und der Sound von da an teilweise klang, als hätte jemand einen nassen Lappen über die Box gehängt. Nach 2 Zugaben durften wir dann wieder von der Bühne und tranken dann weiter bis der Laden zu machte.
Später im Hotel feierten wir weiter. Bei Billard, Surfmusik und vielen Getränken, wurde es dann auch 7 Uhr bis wir ins Bett kamen.Nach 4 Stunden Schlaf ging es dann auch schon wieder zur Festung zurück um die Anlage abzubauen. Nach stundenlangen Verabschiedungen begaben wir uns wieder in Richtung Mainz.
  Olaf und Ole beim Nachtbillard

Der Weg gestaltete sich etwas beschwerlicher als auf der Hinfahrt, denn wer hätte gedacht, daß es am 17. Dezember im Harz zu Schneefällen kommt, die bis Frankfurt anhalten!! Aber was solls, Schnee auf der Autobahn haben ja alle gern!! Gegen 19 Uhr waren wir wieder in Mainz; ich nahm mein traditionelles Bad und der Rest ist Geschichte.
  Olaf pfeift auf der Rückfahrt
!!!Schönes neues Jahr, wünschen euch die SpringtOifel!!!

Text: Olaf

 

 

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