Berlin, Magdeburg, Hamburg, 19. 20. & 27 Oktober 2007
Ließt du gerne Geschichten über betrunkene Personen, über innerhalb von 24 Stunden leergefressene "Burgerking-Bonushefte", Erzählungen Leberwurstwetten und arroganten pseudo Rockstars dies in Verbindung mit einem Tourbericht?
Dann bist du hier richtig, willkommen in unserer Welt:

3 Konzerte in 8 Tagen standen an. Also erstmal Donnerstag Abend ein netter Ölwechsel an meinem alten Opel-Kumpel, der Druck auf den Schlappen ist auch OK und der verschissene Wecker steht auf 7 Uhr. Heißa auf geht's nach Berlin, "Berliner Weiße" und die "Gumbels" warten auf uns und ein Freitag Abend in der Hauptstadt kann auch nicht schaden. Allerdings wie für einen Freitag nicht anders zu erwarten folgte ein Stau nach dem anderen und meine anfängliche Euphorie schwand ein wenig. Per Handy konnte ich aber glücklicherweise Kontakt mit den Jungs aufnehmen.
Wie ich hören konnte stehen sie auch im Stau, schwacher Trost aber besser als keiner. Wie auch immer trafen wir uns an unserer Stammraststätte "Kleiner Hörselberg"und Peter erbarmte sich und leistete mir auf den restlichen 400 km nach

SpringtOifel Kato
Arbeitskreis Rock'n'Roll vorm KATO

Berliner weise
Berliner Weise

Berlin nette Gesellschaft. Die Zeit nutzten wir um 2 Programme von Matthias Beltz (meinen Chefideologen) zu hören, eine sehr gediegene Autofahrt, so mag ich das.
Aus dem Kato kamen lauter nette Leute und waren uns beim reintragen unserer Klamotten behilflich. Paule, Pukemusik Bernd und ich brachten danach unsere Autos nach Friedrichshain zu den Hotels und auf der Rückfahrt wurden wir noch kurz von den Bullen angehalten da an Bernds Auto wesentliche Teile des Auspuffs fehlten. Normaler weise pflege ich bei Polizeikontrollen immer "Ich habs doch gleich gesagt das wir mit einem geklauten Auto nicht weit kommen" zu murmeln. Doch bezüglich unseres kurz bevorstehenden Konzerts und dem aus solchen Aussagen

üblicherweise resultieren mehrstündigen Revieraufenthalten, hab ich dieses mal meine Klappe gehalten.
Im Backstage tummelten sich schon die "Gumbels" , "Berliner Weisse" und der Rest der Toifel um das reichhaltige Buffet für das der Küchenchef mit einer SpringtOifel Kochschürze entlohnt wurde, was er uns tränenreich dankte. Berliner Weisse legten im brüllend heißen Laden los und brachten die Hütte zum kochen während wir hinter der Bühne abhingen und lediglich durch einen plötzlich total unmotiviert rumkotzenden Gumbelsgitarristen aufgeschreckt wurden. Ich hab noch nie jemanden so kotzen sehen, Applaus Irgend eine arme Sau hat sich gefunden und hat die Sauerei weg gemacht, ein leicht säuerlicher Geruch blieb aber.

Gumbels
Gumbels
Wastel Was soll's ist halt Punkrock.
Doch natürlich ist es unfair mehr über die Backstageereignisse also über die Darbietung der "Berliner Weisse" zu schreiben. Sie spielten ein saugutes Programm wer sie Live erleben kann soll sie sich auf jeden Fall antun.
Danach kamen die "Gumbels" mit ihrem mittlerweile wieder genesenen Gitarristen. Die Jungs kann man ja getrost zu den ganz groß aufstrebenden Bands unseres Genres zählen. Wir hatten schon mal 2005 das Vergnügen mit ihnen zu spielen und man muss sagen sie haben seit dem richtig aufgedreht. Absolut gute Show und die Massen im Griff. Respekt von dieser Seite. Auch hier eine Absolute empfehlung. Danach kamen wir und zwar das erste mal seit einem knappen Jahr mit einem langen Programm, da wir uns durch die Produktion
unserer neuen LP 2007 nur kurze Festivalauftritte leisteten. Durch die hervorrragenden Vorbands war die Stimmung prächtig, jeder Titel wurde gefeiert, der Bierdosentwist forderte nur 1 Verletzten und wir wurden erst nach 2 Zugaben von der Bühne gelassen. Berlin ist immer wieder Geil.
Nach dem Konzert gab es noch den üblichen Umtrunk im Backstage und nachdem die Instrumente verstaut waren begaben wir uns in den "Trinkteufel" um noch ein paar Bier zu kippen. Nicht zu vergessen sind wir zuvor natürlch noch mal im Burgerking vorbei um einen
kleinen Moonlightsnack zu geniesen. Ole hatte nämlich aus Göttingen ein "Burgerking Gutscheinheft mitgebracht, welches uns durch das Wochenende begleiten sollte.Danach ging es mit dem Taxi zum Hotel doch zuvor ging es nochmal zu einem
SpringtOifel
Nach dem Gig in Berlin
Trinkteufel
Peter und Ole im Trinkteufel
Burgerking. Njamnjam!!!
Da in Berlin irgendwie alle Hotels überbucht waren mussten weir uns auf 2 getrennte Häuser verteilen. Wastel und Juliane hatten das große Los gezogen und ein Bett erwischt auf dessen Bettwäsche sich noch viel schwarze krause Männerhaare vom Vorschläfer tummelten. Oder hat dort zuvor Bruno der Bär zuflucht gefunden? Lecker!!!Peter, Paule und Ole hatten dagegen nur damit zu kämpfen das 5 Stunden zuvor der Kammerjäger durch ihr Zimmer gegangen war und dort tränentreibende Mittel versprüht hatte. Doch wie sagte schon Colonel Kilgore in Apocalypse Now: "Napalm mein Junge, es gibt nichts auf der Welt, das so riecht wie Napalm. Ich liebe den Geruch von Napalm am Morgen. Weißt du, einmal haben wir einen Hügel bombardiert, zwölf Stunden lang. Als alles vorbei war, lief ich herauf. Nicht eine einzige stinkende Vietnamesen-Leiche
haben wir dort gefunden. Das war ein Geruch - der ganze Hügel, ja, wie roch er? Wie nach Sieg roch er."
Das es beim Frühstück keine Eier gab konnte man dann großzügig vernachlässigen. Ich hatte übrigens nix zu meckern, mein Zimmer war OK. Ich hatte zwar so ein Bullerbü Bettchen wo ich vorne und hinten nen halben Meter raushing, aber mit genug Bier intus hat mich das nicht weiter tangiert.
Nach dem Frühstück haben wir noch kurz in Bernds Laden vorbeigeschaut und haben uns dann auf den Weg nach Magdeburg gamacht, wo uns das "Oi! for you" Festival erwartete. Eigentlich war der Abend ein Jahr zuvor als einzelner SpringtOifel Gig in die Planung gegangen, doch mit der
Trabistoi
2 Herren SpringtOifel umrahmt von 2 Herren Trabireiter
Gumbels
Gumbels
Zeit wurde ein 2 Tage Festival mit Deadline, Krawallbrüder, Gumbels, Trabireiter, Toxpack, F.B.I., Thekenatleten und Rougnecks daraus. Ach ja bevor ich es vergesse, dieses mal begleitete mich Ole und nach einer knappen Stunde klingelte das Telephon und Peter meldete sich verzückt, das er soeben eine Autobahnraststätte mit einem Burger King entdeckt habe. Grund genug Oles Bonusheftchen ein drittes mal innerhalb von 12 Stunden zu bemühen. Seufz
Die Lokation Sackfabrik ist eine alte Farbikhalle direkt an einem Hafenbecken der Elbe gelegen und als wir ankamen waren schon überalle kleine Partys vor der Halle am laufen.
Wir vertrieben uns die Zeit mit dem Sortieren unserer neuen T-Shirts und ein wenig Biertrinken.
Nach und Nach trudelten mehr durstige Bands ein und besonders mit Trabireiter fanden

Paule und Peter "Partners in Crime". Im mit Heizpilzen gut gewärmten Backstageraum gab es 6(!) verschiedene warme Gerichte und man muss eh sagen, daß sich Veranstalter Christian voll reinhängte und uns unsere Wünsche sozusagen von den Lippen abließ (war auch nicht allzu schwer, wir wollten hauptsächlich Bier trinken).
FBI und Thekenatleten legten Klasse Gigs hin, die Gumbels hatten zum Vortag nochmals richtig einen draufgelegt und die Halle fest im Griff. Das knapp 1000 Köpfe zählende Publikum war in bester Feierlaune.
Danach kamen die Gentlemans von Trabireiter, Stilecht in Hawaii-Hemden gehüllt und rissen ihre locker lustig flockig daherkommene Show ab.

Kultstatus

Trabireiter
Trabireiter
Orgel
Große Ereignisse werfen ihre Orgeln voraus, Foto: Katha

Das die Herren die Bühne überhaupt noch verlassen durften war ein Wunder, so oft und viel wie dort Zugabe gefordert wurde.
Gegen 00 Uhr durfte wir dann endlich ran und die gute Laune die unsere Vorgänger ins Publikum übertragen hatte, wurde vom Publikum an uns weitergegeben. Ich bin ja Jubel gewohnt, aber was hier abging war schon ein dolles Ding.Wie am Vortag hatten wir knapp 30 Lieder auf dem Programm und hatten uns eigentlich im Vorfeld gedacht das wir es auf der Bühne spontan kürzen um die durch 5 Vorbands ausgepowerten Gäste nicht zu überstrapazieren, doch wir hätten auch locker Flockig 35 Lieder spielen können. Um 2 Uhr war die Show vorbei und im Backstage gab es eine Sause die sich gewaschen hatte.
Um 4 Uhr dackelten wir ins Hotel und dachten das es jetzt ins Bettchen geht, doch weitgefehlt. Die Gumbels waren gerade dabei eine kleine Party zu feiern und wir hängten uns bis zum Ende mit dran. Gegen 6 war aber Feierabend.
Am nächsten morgen um 13 Uhr war einladen angesagt und ich bot mich noch an Ole über eine angeblich neu eröffnete Autobahn nach Göttingen zu fahren. Allerdings fanden wir diese Autobahn nicht und nachdem wir 260 Km (Kein Witz!!!) im Kreis gefahren sind hab ich Ole in Halle abgesetzt, wo er um nach Göttingen zu kommen, erstmal einen Zug nach Magdeburg (auch kein Witz) nehmen musste. Ich war dann wie der Rest der Jungs so gegen 22 Uhr zu Hause und konnte mich auf das nächste Wochenende in Hamburg freuen.

"Voice of the Street Festival" in Hamburg stand auf dem Plan, Anne und ich hatten uns noch eine Woche Urlaub genommen um danach in Tönning bei Sankt Peter Ording ein paar Friesenstuben unsicher zu machen. Diesmal waren auch unsere Freunde Annika und Patrik endlich mal dabei und gegen 11 Uhr ging die Fahrt in Mannheim los denn gegen 19 Uhr sollten wir wenn möglich in der Markthalle sein und das schafften wir zu unserer Verwunderung auch fast alle Zeitgleich.

Als wir in die Halle kamen hüpften gerade "Deadline" auf die Bühne also hies es sich sputen, denn danach kamen Volxsturm und dann schon wir. Erstmal alles abladen und Zack die Klamotten noch ins Hotel, wieder zurück zum Laden, ein Bier reingepfiffen, die letzen 2 Lieder der umjubelten Volxsturm reingezogen, dem Mixer die CD mit der Vormusik in die Hand gedrückt und schon standen wir auf der Bühne! Und das Stocknüchtern!!!Allerhand!!! Die Markthalle war stramm gefüllt und die Stimmung hat uns total angemacht.Wie üblich bei diesen Festivals hat die Uhr gnadenlos getickt aber für einen dramatischen Fall beim Bierdosentwist hat es auf jeden Fall genügt. Bei der 2.Palette löste sich die Folie nicht und ein

peter und tost
Egal wo man hinkommt, man trifft in Backstagebereichen immer das selbe Pack: Peter & Tost
StOi
Arbeitskreis Rock'nRoll in der Markthalle
nichtsahnender Besucher bekam die ganzen 24 Dosen auf einen Schlag vor den Brustkorb und ging zu Boden, wo er auch regungslos verblieb. "Jetzt hab ich einen umgebracht" dachte ich bei mir und die ersten knieten sich auch nieder, natürlich nicht um ihm zu helfen sondern um sich die Bierdosen zu schnappen. Zu unserer Erleichterung begann sich der Knabe aber plötzlich wieder zu bewegen und feierte mit uns weiter.
Nach einer guten Stunde tauchte der Stagemanager mit dem großen Wecker auf und wir mussten groß umjubelt die Bühne verlassen.
Nach uns kamen die Chorknaben von "Disciplin" die ich das erste mal live gesehen hab und ich muss sagen das es mir saugut gefallen hat.
Nette Kerle sind es zudem auch noch und wie sie uns verraten haben hören sie Abends im Bandbus gerne SpringtOifel.
Danach kam der Absturz des Abends mit den "Cockney Rejects". Eigentlich gibts ja nix dagegen zu sagen das Bands als "Kult" bezeichnet werden, aber das man sich in so einer verschissen kleinen Szene mit nur mit Bodyguard in den Backstage traut und dort sogar noch einen eigenen Bereich hat (original mit Schild an der Tür "Only Cockney Rejects!" erzwingt doch schon Kopfschütteln. 1981 haben die in Wiesbaden gespielt und wir hab sie verpasst. 2007 hätte ich sie im nachhinein wieder gerne verpasst. Sie haben gut gespielt, aber das machen heutzutage alle Bands die mindestens 3 Platten aufgenommen haben
Disciplin
Disciplin
Cockney
Cockney Rejects
Doch einen auf arroganten Rockstar machen braucht man trotzdem nicht. Das Publikum hat es Quittiert und die Halle leerte sich wärend dem Cockneygig von bei uns gut 1000 Leuten auf einen kümmerlichen Rest von 300-400 Leuten. !!Schwanengesang!!
Nachdem wir hinter der Bühne noch ein wenig gefeiert und dem Palstic Bomb ein Interview gegeben haben bin ich mit Anne, Annika und Patrik ins Hotel und der Rest des Mobs zog noch in eine Spelunke, wo der Wirt versuchte sie mit hineweisen auf das billigere Bier in der Nachbarkneipe loszuwerden.
Am nächsten morgen wollte ich uns eine Tasse Kaffee aufs Zimmer holen, so wie wir es immer machen wenn Anne mit dabei ist. Der Frühstückszimmerchef verbot mir dies aber und ich bin denn kurzerhand zum Bäcker gegenüber gegangen

um den dort angebotenen "Cafe Togo" zu kaufen -erst jetzt erschloss sich mit übrigen der Sinn dieser Bezeichnung, dachte ich bisher immer "Cafe Togo" wäre bezugnehmend auf das Anbaugebiet, das es sich hier um einen "Cafe to go" zum mitnehmen handelt war mir neu, bot sich aber in dem Fall an. Ich schreib das jetzt natürlich nicht um mich selbst als bekloppt dazustellen sondern nur als Brücke für das was ich auf dem Weg zum Bäcker erlebte.
Ich war ja schon viel morgens vor Hotels unterwegs, im Fränkischen sagt man "Grüße Gott" und sonstwo sagt man "guten Morgen" am Sonntag. In Hamburg, Steintordamm sagt der Herr zur Dame wenn man sich morgens trifft: "Du kannst mir mal einen runterholen" und die so angesprochen Dame sagt: "Du kannst dir selbst einen runterholen" Ein netter Brauch,
gäbs doch sowas bei uns auch

Bus
Anne, Patrik und Annika bei unserer Stadtrundfahrt durch Hamburg
Olaf
Olaf vor der Cap San Diego, kurz vor der Abfahrt zum Trainingslager in den Anden

Den Rest des Tages verbrachten wir in Hamburg mit Touriprogramm (Museumschiff "Cap San Diego" ist sehr lohnenswert!!!) und einem riesen Gelage im Sandros. Dann gings noch mal 2 Tage an die schöne Nordseeküste und das war das Ende der Rock'n'Roll Woche.
Danke an alle die dabei waren, die es ermöglicht und geholfen haben, Gruß extra an die Gumbles ( die Leberwurstwette ist nicht vergessen auch wenn es morgens um 6 Uhr war). Wir freuen uns derweil auf unseren Gig am Samstag den 1. Dezember in Leipzig.

Wir sehen uns

Text: Olaf

Bilder:Anne, Juliane, Katha, Olaf



 

 

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